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06.06.2023

Der Weidenbohrer arbeitet im Verborgenen!

Der Weidenbohrer ist ein unscheinbarer, nachtaktiver Falter aus der Familie der Holzbohrer. Seine 6 – 10 cm langen, unterseits gelb und oben rot gefärbten Raupen mit schwarzer Kopfkapsel richten in Bäumen durch ihre Miniertätigkeit große Schäden an.

Mit ihren zangenartigen Mundwerkzeugen beißen die Raupen bis zu 1 m lange und 1 cm breite Fraßgänge ins Holz.

Weidenbohrer können verschiedene Laubbaumarten befallen. Am häufigsten kommen sie in Weiden vor, besiedeln aber auch Ahorn, Erle, Pappel, Esche, Linde, Birke und verschiedene Obstgehölze. Meist tritt der Befall aber an bereits geschwächten Bäumen auf.

Verräterisch sind Löcher in der Rinde des Baumes aus denen die Raupen Kot und Bohrmehl befördern. Dieses Material sammelt sich am Fuß des Stammes an. Die Larven überwintern bis zu zwei Mal im Holz. Sie gefährden die Standsicherheit des Baumes, weil meist mehrere Raupen im Holz sind. Regelmäßige Baumkontrolle zahlt sich aus, um Windbruchgefahr zu minimieren.

Die Bekämpfung ist jedoch schwierig, weil sich die Raupen gut geschützt im Holz befinden. Man kann aber versuchen einen biegsamen Draht in die Bohrlöcher einzuführen und die Larven damit zu töten.

Stark befallene Bäume müssen aufgrund der nicht mehr gegebenen Standsicherheit gerodet oder bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten werden. Bei Salweiden wäre letzteres, aufgrund ihrer starken Austriebfähigkeit, sicher gut möglich.

Vorbeugende Maßnahmen zur Gesunderhaltung der Bäume (passender Standort, genügend Wurzelraum, möglichst wenig Streusalzbelastung …) sind sinnvoll, da der Weidenbohrer vor allem geschwächte Bäume befällt..

Eine weitere Vorbeugungsmöglichkeit sind Pheromonfallen, welche auf die unscheinbaren Falter abzielen. Die matt graubraunen nachtaktiven Schmetterlinge mit unregelmäßiger dunkler Zeichnung und einer Flügelspannweite von 10 cm sind von Mitte Mai an unterwegs, um sich zu paaren und Eipakete im unteren Stammbereich der Wirtsbäume abzulegen.  Die Sexuallockstoffe in den Pheromonfallen locken gezielt männliche Falter an, welche mit der Falle abgefangen werden und sich so nicht fortpflanzen können. Dadurch kann der Befallsdruck gemindert werden.

Zur Vorbeugung zählt auch ein regelmäßiger Baumanstrich aus einem Lehm- Kalkgemisch. Dieser bildet eine gewisse Barrierewirkung.

Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie beim Grünraumservice am „Natur im Garten – Telefon“ unter 02742-74333 oder gartentelefon@naturimgarten.at

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

 

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