Generationen-Studie zeigt: Ehrenamtliche Arbeit ist Schlüssel für besseres Miteinander – Gemeindebund-Kampagne will Freiwillige in den Fokus rücken
Österreich ist das Land der Freiwilligen: Fast die Hälfte aller Bürgerinnen und Bürger leistet in irgendeiner Form Freiwilligenarbeit. Mehr als 3,7 Millionen Menschen engagieren sich in 125.000 Vereinen für ihr direktes Lebensumfeld. „Ob Feuerwehr, Sportverein, Blasmusik oder Kommunalpolitik: In allen 2.093 Gemeinden arbeiten Ehrenamtliche miteinander an der Zukunft ihrer Gemeinschaft vor Ort. Das Ehrenamt ist der Kitt jeder Gemeinschaft – ein aktives Vereinsleben macht eine Gemeinde erst lebenswert. Und diese Gemeinschaft gibt es vor allem im ländlichen Raum“, betont Gemeindebund-Präsident Bürgermeister Alfred Riedl.
Im Auftrag des Gemeindebundes hat das Institut für Jugendkulturforschung die Meinungen und Einstellungen der Menschen am Land und in der Stadt zu verschiedenen Themen erhoben. Professor Bernhard Heinzlmaier, der Leiter des Instituts, erläuterte im Rahmen der Pressekonferenz die wesentlichen Eckpunkte der Studie. Die größten Sorgen der Menschen sind generationsübergreifend Teuerung, Angst vor Krieg, Inflation, Kriminalität und Zuwanderung. „Das Leben am Land bietet Gemeinschaft, Sicherheit, Stabilität und Zusammenhalt. So zeigt sich etwa, dass das Sicherheitsgefühl in der Großstadt Wien deutlich schlechter als am Land ist“, erklärt Professor Heinzlmaier. Wohnen und Leben am Land wird hingegen immer attraktiver. Je älter die Menschen werden, desto größer wird der Wunsch nach dem Leben in ruhigeren, kleinen Gemeinden. 48 Prozent der 16-20-Jährigen wollen in der Großstadt leben, wohingegen nur mehr 24 Prozent der 26-30-Jährigen diesen Wunsch hegen. Damit steigt auch die Sehnsucht nach dem Dorf. Traditionen, Heimat und Werte sind für junge Menschen wichtige Themen. Über 75 Prozent der Menschen sind stolz Österreicher zu sein. „Die „gute alte Zeit“ wird für Jugendliche und junge Erwachsene ein Sehnsuchtsort, mit dem man die heute so dringend gesuchte Sicherheit und Stabilität in Verbindung bringt“, so Heinzlmaier. Bei der Arbeit zählen vor allem gute Bezahlung, gutes Arbeitsklima und Sicherheit. Faktoren, die vor allem in Familienbetrieben zu finden sind. Die Familie steht für junge Erwachsene über allem.
Quer über die Regionen sind ihnen Familie, Freizeit und Freude besonders wichtige Faktoren. In Sachen Ehrenamt und Engagement sind die Österreicher Europameister.
Der Anteil an ehrenamtlich engagierten Personen ist in Österreich doppelt so hoch wie im EU-Schnitt. Hierzulande haben sich 71 Prozent der Menschen schon einmal persönlich und freiwillig für eine Sache engagiert. „Die Daten zeigen: Ehrenamt ist der Schlüssel zu einer besseren Welt. Mehr als 50 Prozent sind der Meinung, dass man sich ehrenamtlich engagieren soll, um die Welt zu verändern“, betont Heinzlmaier.
Der Österreichische Gemeindebund will in den nächsten Wochen und Monaten die die Bedeutung von Ehrenamt und persönlichem Engagement für das Zusammenleben in den Regionen mit einer kommunalen Kampagne in den Mittelpunkt rücken. „Zusammenleben heißt vor allem Zusammenarbeiten und das tun unzählige Menschen tagtäglich in jeder Gemeinde in unserem Land. Jeder und jede leistet einen unglaublich wichtigen Beitrag für die Gemeinschaft und damit für unsere Demokratie“, betont Gemeindebund-Präsident Riedl.
Neben den Landesverbänden des Gemeindebundes unterstützen auch Bundesfeuerwehrverband, Rotes Kreuz, Blasmusik, Schülerunion sowie die Sportunion die Initiative „Auf uns kommt’s an. Engagement in der Gemeinde zahlt sich aus.“ Mehr Infos zur Kampagne gibt es auf der Homepage des Gemeindebundes www.gemeindebund.at