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19.06.2023

Sanddorn: Ein Strauch zur Klimawandelanpassung

Der Sanddorn (Hippophae rhamnoides) ist ein Strauch, der gut für das Stadtklima geeignet ist. Innerhalb von Siedlungen ist es meist um 1-2 °C wärmer als in der umliegenden Landschaft, die Salzbelastung v.a. neben Straßen oder Gehwegen hoch. Mit allen diesen schwierigen Bedingungenkommt der Sanddorn gut zurecht.

Das genügsame Gehölz lebt in einer Symbiose mit Strahlenbakterien, die kleine Wurzelknöllchen besiedeln. Sie haben die Fähigkeit Stickstoff aus der Luft zu binden, wovon der Strauch profitiert, und so auch sehr sandige und nährstoffarme Böden besiedeln kann. Das ist ein weiterer Pluspunkt für den Sanddorn und wodurch er sich sehr gut für Pflanzungen im öffentlichen Grünraum eignet! Denn das Klima wird in Mitteleuropa (auch wenn der heurige Frühling diesbezüglich ein wenig aus der Reihe tanzte) zunehmend heißer und trockener. Da sind Gewächse, die nicht gegossen oder gedüngt werden müssen, im Gemeindegrünraum natürlich hochwillkommen.

Nähr- und Schutzgehölz für Vögel

Abgesehen davon ist der Sanddorn mit seinem dichten, dornigen Gezweig ein gutes Nähr- und Schutzgehölz für Vögel. Immerhin 16 Vogel- und vier Säugetierarten profitieren von seinen vitamin- und nährstoffreichen orangeroten Früchten.

Eine wahre Multivitaminbombe

Auch für die menschliche Ernährung empfiehlt sich das Gehölz, denn seine Beeren sind eine wahre Multivitaminbombe. Sie sind reich an fett- und wasserlöslichen Vitaminen wie z.B. Betacarotin oder Vitamin E. Beide Stoffe sind bei der Infektabwehr beteiligt, ebenso wie auch Vitamin C, wovon seine Früchte im Vergleich zu Zitronen die neunfache Menge besitzen. Sein Carotinoidgehalt übertrifft jenen der Karotte. Wenn der Strauch nicht direkt neben einer stark befahrenen Straße wächst, können Anrainer die Früchte im Herbst ernten und das Superfood zu Tees, Marmeladen oder Säften verarbeiten.

Worauf  allerdings geachtet werden sollte, ist dass der Sanddorn mit seinem weitreichenden Wurzelsystem Wurzelausläufer bildet, die Belagsschäden an direkt angrenzenden Pflasterungen oder Asphaltflächen verursachen können. An solchen Standorten ist die Einbringung von Wurzelsperren bei der Pflanzung sinnvoll. Andererseits prädestiniert ihn diese Eigenschaft als Bodenbefestiger an Böschungen und Hanglagen.

Weitere Infos bekommen über dieses und viele andere Grünraumthemen bekommen Sie beim Grünraumservice von „Natur im Garten“ 02742-74333 oder gartentelefon@naturimgarten.at

Informationen zur Auswahl von Heckengehölzen und Sträuchern finden Sie in unserem Heckennavigator unter: www.willheckehaben.at

Text: Bernhard Haidler, Natur im Garten

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

 

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