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17.07.2023

Wiesenschnake: Ein Schädling unter dem Rasen

Die Larven der Wiesenschnake (Tipula paludosa) können an Rasenflächen erhebliche Schäden verursachen. Durch die Fraßtätigkeit der Larven an den Graswurzeln entstehen braune Flecken im Rasen, die bei starkem Befall auch große Flächen einnehmen können.

Der Befall durch Wiesenschnakenlarven ist von Pilzkrankheiten gut zu unterscheiden, weil die Grasblätter keine Flecken aufweisen, sondern sich einheitlich gelb verfärben, wenn die Wiesenschnaken am Werk sind. Das rührt daher, dass die Blätter schlicht und einfach verwelken, wenn ihnen die Schnaken die Wurzeln abfressen.

Zur sicheren Diagnose empfiehlt sich ein Spatenstich, der meist gleich mehrere bräunliche Schnakenlarven ans Tageslicht befördert. Diese sind im Unterschied zu Engerlingen von Mai-, Gartenlaub- oder Junikäfern walzenförmig und völlig beinlos und im letzten Stadium bis zu 4 cm lang. Auffällig sind lappenförmige kurze Fortsätze am Hinterende.

Nachts oder bei sehr trübem regnerischem Wetter verlassen diese lichtempfindlichen Tiere, die sich sonst nur 2 cm unter der Bodenoberfläche befinden, den Boden und fressen auch an Grashalmen.

Im Juli verpuppen sich die Larven, im Spätsommer schlüpfen die auffälligen, zur Unterordnung der Mücken gehörenden erwachsenen Tiere. Am auffälligsten sind die langen Beine und der unbeholfene Flug. Der Körper selbst ist unauffällig braun und walzenförmig. Die erwachsenen Tiere leben nicht lange, ihre einzige Aufgabe ist es, sich zu paaren und Eier in den Boden abzulegen, wo schon im Herbst die Larven schlüpfen.

Beim Befall kleinerer Flächen können die Larven mit einem Gemisch aus Weizenkleie und Zucker aus dem Boden gelockt und abends oder nachts abgesammelt werden.

Praktikabler ist jedoch der Einsatz von Nematoden im September (Steinernema carpocapsae). Es handelt sich dabei um mikroskopisch kleine Fadenwürmer. Sie können im gut sortierten Gartenfachhandel) erworben bzw. bestellt werden. Die Beutel mit den Dauerstadien der Nematoden werden möglichst gleich nach Erhalt in der vorgeschriebenen Menge Wasser angerührt und abends oder bei regnerischem Wetter auf die betroffenen Flächen gegossen. Der Boden muss anschließend mehrere Tage feucht gehalten werden, weil die Würmer Bodenwasser benötigen, um zu den Larven zu gelangen und sie zu parasitieren. Durch den Befall werden die Schnakenlarven mit einem speziellen Bakterium infiziert, wodurch sie absterben.

Weitere Infos bekommen über dieses und viele andere Grünraumthemen bekommen Sie beim Grünraumservice von „Natur im Garten“ 02742-74333 oder gartentelefon@naturimgarten.at

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

 

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